Die zwei Treppen, die in die Krypta führten, erlaubten den Gläubigen und Wallfahrern einen Rundgang: sie stiegen auf der einen Seite hinab und auf der anderen wieder hinauf.
Die Krypta ist bemerkenswert, vor allem weil sie mit Fenstern versehen ist und somit vom Tageslicht beleuchtet wird, was extrem selten vorkommt: ihre Lage auf leicht abschüssigem Gelände macht dies möglich.
Sie ist angelegt wie eine fast wörtliche Replik der Krypta der Kathedrale von Verdun und der östlichen Choranlage der Kathedrale von Trier. Drei Joche sind getrennt durch monolithe Säulen, d.h. sie wurden jeweils aus einem einzigen Steinblock geschlagen. Diese Säulen sind geschmückt mit ausladenden Kapitellen, die mit skulptiertem stilisiertem Blattwerk geschmückt und von gestelzten Rundbögen überragt werden, was ebenfalls aussergewöhnlich ist.
Nur ein Kapitell ist figürlich : rechts vom Altar erkennt man geflügelte Figuren, die vielleicht damit beschäftigt sind, Weintrauben zu keltern, das ganze in einem naiven Stil mit symbolischer Aussage (sie weisen Ähnlichkeiten mit den heute verlorenen Kapitellen der Krypta von Verdun auf).
Die Krypta beherbergt eine polychromierte Holzstatue aus dem 12. Jahrhundert, die eine thronende Madonna darstellt. Das Original befindet sich heute im Musée de la Princerie in Verdun: zu dieser Massnahme waren wir gezwungen, um sie vor Kirchenplünderern in Sicherheit zu bringen. Sie können lediglich eine Kopie bewundern, die auf die steinerne Altarmensa gesetzt wurde.
Der Gesamteindruck ist streng und man kann die für Bildschnitzer dieser Epoche üblichen Fehler in den Proportionen wahrnehmen. Es ist eher eine amüsante Anekdote, dass die Ungeschicklichkeit in den Gesichtszügen der Jungfrau ungewollt eine Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Präsidenten François Mitterrand herstellt !!!