Das Eingangsportal ähnelt ein wenig dem südlichen Portal an der Westfassade der Kathedrale von Reims. Aus dieser Epoche ist das Portal von Mont das einzige in ganz Lothringen, das seinen Skulpturenschmuck behalten hat. Der Trumeau, der Pfeiler zwischen den beiden Türflügeln, war ursprünglich wohl mit einer Marienstatue geschmückt, die das symbolische Zentrum der Gesamtaussage des Skulpturenzyklus bildete. Die Trumeaumadonna ging verloren, lediglich ihr Heiligenschein blieb erhalten.
Die zwei Gruppen zu jeweils fünf Statuen an beiden Seiten sind recht naiv gearbeitet: in der rechten Hälfte verweisen sie auf das Alte Testament (Zeit des Gesetzes) und an der linken Seite auf das Neue Testament (Zeit des Friedens/der Gnade).
Rechts erkennt man Eva, Adam, Moses, Abraham mit Isaak und Noah.
Links finden wir die Verkündigungsgruppe, das heisst die Jungfrau und den Engel (der leicht erhöht steht), Jesaja, den heiligen Johann Baptist oder Jeremia und eine Figur, von der man anfangs vermutete, sie stelle Pippin von Landen als Stifter dar, der ein Kirchenmodell als Schenkung trägt (wie man im Mittelalter Auftraggeber eines Gebäudes
darzustellen pflegte); heute allerdings identifiziert man sie recht eindeutig als Ezechiel (Vgl. Eze. Kap. XLVII).
Der Stil ist verwandt mit Arbeiten der Bildhauer-Meister von Trier oder Reims.
Es scheint, als könne man das Modell der Statuen von Mont in Verdun finden (wo die skulptierten Elemente heute allerdings zum grössten Teil verschwunden sind: nur einige alte Beispiele sind erhalten).
Das Tympanon (Bogenfeld) ist mit Bas-Relief-Arbeiten geschmückt, an denen sich noch Spuren von Polychromie finden. Man liest sie wie einen Comic von unten nach oben in Form eines S (Beginn unten links).
Im unteren rechteckigen Register erkennt man eine Darstellung der Geburt: Wir sehen die liegende Jungfrau, die geschickt hinter einer Drapierung versteckt ist (vielleicht um dem Problem einer perspektivischen Darstellung aus dem Weg zu gehen, die der Bildhauer noch nicht beherrschte oder um die Würde der Jungfrau, der geheiligten Person zu wahren). Zur Rechten sieht man Ochs und Esel an der Krippe mit dem Kind und Josef.
Im mittleren Register sind dargestellt (von rechts nach links) die Heiligen Drei Könige, die Hirten und die Flucht nach Ägypten. Noch weiter oben erkennt man die Szene des Kindermordes zu Bethlehem. Das ganze wird bekrönt durch die Darstellung des thronenden Christus oder von Herodes.
Das Gesamtwerk wirkt starr und zeigt eine gewisse Ungeschicklichkeit, die allerdings sehr ergreifend ist. Dies spricht für eine lokale Herstellung oder für das Werk von Handwerkern, die von einer Baustelle zur anderen wanderten.
Unter den Gewändefiguren stellen kleine Flachreliefs heidnische Motive wie Eulen, Blattwerke, einen Drachen und Gesichtsfratzen dar, die böse Geister von diesem Ort fernhalten sollten: sie zeugen vom Fortbestehen des Aberglaubens im Volk. Man erkennt auch die Zeichen der “Compagnons Passants” (Wandergesellen), die entlang von Pilgerwegen arbeiteten.
Die Vorhalle, im XVIII. Jahrhundert angebaut, wurde im Krieg 1914-18 durch Granatsplitter beschädigt. Einige Flachreliefs wurden durch die Explosion zerstört, betroffen war vor allem der obere Fries von kleinen Häusern (Baldachinen), die das Himmlische Jerusalem symbolisieren: einige Teile haben sich aus der Wand gelöst (eines der Fragmente ist im Westbau ausgestellt).